Die Geschichte des Berghofs

Wir befinden uns hier an einem Ort, dessen Geschichte sehr weit zurückreicht.

 

Wann genau auf dem breiten Rücken des Guggenbergs zum ersten Mal der Wald gerodet und eine bäuerliche Siedlung angelegt wurde, entzieht sich unserer Kenntnis, zumindest meiner.

 

Der Berghof war ein stattlicher Gutshof mit 170 ha landwirtschaftlicher Fläche.

 

Die ältesten Urkunden verweisen auf eine Schenkung an die Marienkirche des Klosters Rottenbuch. Dem Kloster wurde, laut deren Traditionsverzeichnis, ein Gut zu „Perge“ in der Mitte des 12. Jahrhunderts geschenkt..

 

Im Laufe der Zeit muss das „Perge“ aber dem Kloster abhanden gekommen sein, denn Angehörige der Peißenberger Linie der Herren von Seefeld, Bertold von Seefeld und Ehefrau Irmelgart verkauften das nunmehr Perchhof genannte Gut am 14. August 1347 wieder an das Kloster Rottenbuch.

 

Bereits drei Jahre später kam der Gutshof in den Besitz (des Benefiziums des Hl. Bartholomäus) an der Peterskirche in München, in dessen Besitz er 150 Jahre blieb und wurde am 5.Mai 1501 durch einen Tausch an das Kloster Polling übereignet.

 

Vom 16. Jahrhundert bis heute wechselten die Besitzer natürlich noch einige Male.  Lassen Sie uns einen Sprung machen in die neuere und neueste Geschichte dieses herrlichen Hofes.

 

Bis Ende des 2. Weltkrieges war der Berghof ein herrschaftlicher Gutshof für Milchwirtschaft.

 

Nach Ende des 2. Weltkrieges befand sich in den alten Mauern des Berghofbesitzes ein Schulungsheim für amerikanische Offiziere.

 

Danach wurde der Grundbesitz von der Bayerischen Landessiedlung aufgeteilt und 1957 die Berghofsiedlung mit 6 Höfen gegründet.

 

Mein Urgroßvater, Josef Träger, geb. 1907 in Wosant/Egerland,  kam mit seiner Ehefrau Edith, seinen  drei Kindern,  Ingrid, Werner und meinem Großvater Günther   1957 nach Peissenberg, nachdem ihm der Hof Nr. 4 der Berghofsiedlung zugeteilt wurde.

 

Damals bestellte man die Felder und rodete die Wälder mit Pferdekraft. Statt wie heute Traktoren, gab es Pferdefuhrwerke. Angebaut wurden Getreide, Kartoffeln, Futterrüben, Mais, alles für den klassischen Eigenverbrauch.

 

Der Hofbetrieb wurde gestartet mit 6 Kühen, die per Hand gemolken wurden. Außerdem gab es 2 Rösser, 1 Zuchtsau und Geflügel. Einmal in der Woche kam der Kramerwagen mit den Waren für den täglichen Bedarf.

 

Im Jahr 1971 übernahm mein Großvater Günther und meine Großmutter Agnes und im  Jahr 2014, mein Vater Markus und meine Mutter Stephanie den Hof.

 

Ich werde die Tradition fortsetzen und einmal den Hof übernehmen. Meine älteren Schwestern, Franziska und Christina wollen, zumindest nach dem jetzigen Stand, den Hof nicht übernehmen.

 

Ich muss dann nur noch, wenn die Zeit gekommen ist, die richtige Bäuerin finden.

 

Vielleicht ist es kein Zufall, dass, nachdem lange Jahre die Pröbste der katholischen Kirche die Angelegenheiten des Berghofes regelten, nunmehr gewissermaßen eine Pröbstin, nicht im kirchenamtlichen Sinne, wohl aber namentlich für den Berghof verantwortlich ist. Am 30. August 2010 kaufte  Christa Probst für die CPgallery, art und concept GmbH den Berghof und hat daraus diesen traumhaften Ort gemacht.

 

In einer alten Schrift über den Berghof ist zu lesen:

Vom Hohenpeißenberg abgesehen, gibt es in unserem Gau nur wenige Punkte, von denen aus man eine so herrliche, umfassende Rundschau genießen kann.

 

 „Guggenberg“ haben die Alten den von der Ammer umströmten Höhenzug genannt, von dem man die Bergwelt in ihrer ganzen Pracht überschauen kann, von den Tölzer Bergen bis zum Uggenstein bei Pfronten und davor wie ein bunter Teppich hin gebreitet, das liebliche Alpenvorland,  mit seinen Wiesen und Matten, Seen und Wäldern, Dörfern und Weilern.

 

Fast kann sich das Auge nicht satt schauen an all dem Reichtum einer von Gott gesegneten Natur.

 

Hat es sich aber mit Gewalt losgerissen und wendet sich nach Norden, so breitet sich eine weit gedehnte anmutige Ebene vor ihm aus, der glänzende Spiegel des Ammersees, umrahmt von bewaldeten Höhen, mit zahllosen Ortschaften überstreut, bis hinab zu den blauen Hügelzügen, die gegen Mitternacht unseren Gau begrenzen.

 

Ich denke treffender kann man diesen Ort kaum beschreiben. Sie konnten und können sich ja noch selbst ein Bild davon machen.  Heute Abend und sicherlich in der Zukunft.

 

 

Viel Vergnügen dabei!